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Dekubitus-Ratgeber

Dekubitusprophylaxe - Hautpflege

Hautpflege

„Schmieren und Salben hilft allenthalben“ – Jahrhunderte lange war dies ein bewährtes Motto in der Pflege. Es existieren zahllose Präparate auf dem Markt zum Thema Hautpflege bei Dekubitusprophylaxe. In der Aktualisierung des Expertenstandards Dekubitus wurde ein Meilenstein gesetzt. Demnach existiert kein Zusammenhang zwischen Hautpflege und Dekubitusprophylaxe, mit anderen Worten, ein Dekubitus kann nicht durch Cremes, Lotionen oder Salben verhindert werden. Genauso wenig prophylaktische Wirkung bringt das Einmassieren von solchen Produkten in die Haut. (Scherkräfte!!!)

Natürlich ist eine gute Hautpflege aus ganz anderen Gründen wichtig. Z.B. das Wohlbefinden des Patienten, intakte Haut neigt nicht zu Infektionen oder wunden Stellen, kein Juckreiz für den Patienten. Hier sind besonders Lotionen mit der Kennzeichnung W/O empfehlenswert, also Wasser in Öl Präparate. Auch sollte darauf geachtet werden, nicht zu stark parfümierte Produkte zu benutzen um die Altershaut nicht zu sehr zu belasten.

Im Folgenden sollen noch einige Hinweise zur Körperwaschung gegeben werden:

Grundsätzlich gilt, dass jeder Wasserkontakt den natürlichen Schutzmantel der Haut angreift. Dementsprechend sollte die pflegende Person genau abwägen, wann, wie und ob der Patient gewaschen werden soll. Es können therapeutische und reinigende Ganz- oder Teilkörperwaschungen ausgeführt werden.

Bei der reinigenden Körperwaschung ist folgendes zu bedenken: Diese Form der Waschung ist ausschließlich unter dem Reinigungsaspekt zu sehen. Sie sollte nur dann erfolgen, wenn es wirklich notwendig ist. Warmes Wasser schädigt die Haut stärker als kaltes. Folglich sollte möglichst kühles Wasser ohne Waschzusätze verwendet werden. Kann aufgrund von Verunreinigungen (z.B. mit Kot) nicht auf reinigende Substanzen verzichtet werden, sollten flüssige, waschaktive Substanzen benutzt werden. Diese Lotionen haben einen großen Anteil an rückfettenden Bestandteilen, die jedoch in der Regel nicht ausreichen, um den ursprünglichen Zustand der Haut wiederherzustellen. Nach dem Gebrauch von Seifen und Waschlotionen sollte mit klarem Wasser nachgewaschen werden.

Körperwaschung

  • Die Wünsche des Patienten sind zu berücksichtigen.
  • Dem Patienten muss Schritt für Schritt erklärt werden, welche Handlung folgen wird.
  • Es sollten vertraute Körperpflegemittel eingesetzt werden, wie z.B. die gewohnte Seife oder die eigene Körperlotion.
  • Der Patient sollte die Handlungen, die er selber ausführen kann, auch selbstständig ohne Hilfe der Pflegeperson ausüben.
  • Der Pflegende sollte nur dann aktiv werden, wenn der Patient bestimmte Handlungen gar nicht ausführen kann.
  • Die Köperpflege sollte im vertrauten Badezimmer stattfinden.
  • Die Intimsphäre des Patienten ist zu schützen.

Handelt es sich bei der Haut des zu Pflegenden um eine ausgesprochen trockene und spröde Haut, sollten möglichst Ölbäderzusätze benutzt werden. Bei Ölbädern ist darauf zu achten, dass es sich um Emulsionen handelt, die sich mit dem Wasser gut mischen. Die Verwendung von reinem Öl, wie z.B. Babyöl, im Waschwasser hat keinen Nutzen, da dieses Öl lediglich auf der Wasseroberfläche schwimmt und nicht in die Haut einzieht.

Die beruhigende Körperwaschung dient der Entspannung des Patienten. Selbst bei aufgeregten und nervösen Patienten fördert sie den Schlaf. Gesteigerte Puls- oder Blutdruckwerte können durch eine solche therapeutische Waschung gesenkt werden.

Um diese Wirkung zu erzielen, sollten einige Punkte bei der Durchführung dieser Waschung beachtet werden. Wichtig ist, dass die Temperatur des Wassers 40° bis 42° C (bei Fieberpatienten 30° C) betragen sollte. Begonnen wird diese Waschung bei Oberkörper und Armen, beendet im Gesicht. Grundsätzlich sollte mit der Haarwuchsrichtung gewaschen werden. Bei diesem Vorgang sollte die pflegende Person völlige Ruhe ausstrahlen. Auch das Abtrocknen des Patienten sollte nicht durch „Trockenrubbeln“ erfolgen, auch hier ist mit der Haarwuchsrichtung zu arbeiten. Um die beruhigende Wirkung der Waschung zu verstärken kann Lavendellotion dem Wasser zugesetzt werden.

Es kann aber auch belebend, stimulierend gewaschen werden. Dazu sollte die Wassertemperatur 25° bis 28° C betragen. Hier ist es, um die belebende Wirkung zu erreichen, wichtig, gegen die Haarwuchsrichtung zu waschen und abzutrocknen.

Zur Verstärkung dieser therapeutisch-pflegerischen Waschung kann Rosmarinlotion im Wasser verwendet werden. Die Auswirkungen einer solchen Pflegehandlung stehen im Gegensatz zu denen der beruhigenden Waschung. Der Patient wird in einen sehr wachen, aktiven, aufnahmefähigen Zustand versetzt. Die Anspannung der Muskulatur steigt, der Kreislauf wird angeregt. Der Patient kann im Anschluss besonders gut mobilisiert werden.

Hautpflege trägt nur indirekt zur Dekubitusprophylaxe bei und kann helfen, andere Hautschäden wie z.B. inkontinenzassoziierte Dermatitis zu verhindern.

Wichtige Hinweise:

1 Jahrelang wurde die prophylaktische Maßnahme des „Eisens und Fönens“ praktiziert. Durch die Kalt-Warm-Wechselwirkung versprach man sich, die Blutzirkulation im Gewebe zu verbessern. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass sich diese nicht verbessert und außerdem die Haut durch das Einreiben mit Eis geschädigt wird. Das anschließende Fönen trocknet die Haut zusätzlich aus. Die Untersuchungsergebnisse lassen dementsprechend die Anwendung dieser Methode zur Dekubitusprophylaxe nicht weiter zu. 

2 Auch alkoholische Einreibungen, wie z.B. mit Franzbranntwein, sind zur Dekubitusprophylaxe nicht geeignet, da Alkohol zur Austrocknung der Haut führt. Häufig äußern Patienten jedoch den Wunsch, wegen des erfrischenden Effekts mit Franzbranntwein eingerieben zu werden. Diesem Wunsch kann im Hinblick auf eine individuelle, patientenbezogene Pflege nachgekommen werden. Jedoch sollte die entsprechende Hautpartie mit einem W/OPräparat nachbehandelt werden. 

3 Gelegentlich wird auch Zinkpaste zur Prophylaxe eingesetzt. Diese Maßnahme ist absolut nicht ratsam. Die weiße Paste deckt die Haut optisch ab und macht eine Hautbeobachtung schwierig. Zinkoxid hat zudem auf intakter Haut keine sinnvolle Funktion, es trocknet die Haut sogar aus. 

4 Weiterhin nicht empfehlenswert zur Vorbeugung eines Druckgeschwürs ist das Verwenden von färbenden quecksilberhaltigen Lösungen. Diese Lösungen verfärben das entsprechende Hautareal so stark, dass Hautveränderungen nur sehr schlecht beobachtbar sind. Außerdem weisen die Präparate eine hohe Quecksilbertoxizität auf und wirken sich damit langfristig auf das zentrale Nervensystem und die Leber aus. Die meisten dieser Präparate sind ohnehin bereits aus o.g. Gründen aus dem Markt verschwunden.

5 Leider werden heute noch relativ oft reine Fettprodukte, wie z.B. Melkfett, Vaseline oder Babyöl zur Hautpflege benutzt. Die Anwendung dieser Produkte ist nicht zu empfehlen, da aufgrund der Abdichtung der Hautporen keinerlei Wärmeaustausch stattfinden kann. Zudem befinden sich in Melkfett und Vaseline häufig unerwünschte Zusätze von Antibiotika oder Desinfektionsmittel.


Verbot von:

  • Hyperämisierende Substanzen, wie ABC-Salbe, Phlogont, Phardol
  • hautabdeckende Pasten und Puder, z. B. Pasta zinci, Babypuder
  • porenverstopfende Fettsubstanzen, z. B. Vaseline, Babyöl, Melkfett
  • Seife
  • hautreizende, allergenisierende Mixturen, z. B. Franzbranntwein, Alkohol
  • Desinfektionsmittel
  • farbige, quecksilberhaltige Mixturen
  • Massage der gefährdeten Hautstellen