Die „innere Uhr“ und der Schichtdienst Jedes Lebewesen unterliegt diesem Taktgeber. Er wird gesteuert vom Wechsel zwischen Licht und Dunkelheit und signalisiert unserem Körper, wann es Zeit ist aufzustehen und wann es Zeit ist, zu Bett zu gehen. Menschen, die im Schichtdienst arbeiten, sind also ununterbrochen gezwungen, gegen ihre innere Uhr zu arbeiten und zu Zeiten wach zu sein, in denen eigentlich eine Tiefschlafphase stattfinden sollte.
Wir können uns an Nachschicht nicht gewöhnen!!! Natürlich tickt diese Uhr nicht bei allem Menschen gleich.
Wir können auch unsere innere Uhr nicht überlisten. Wir können zwar wach sein, aber unser Gehirn, das anfälligste Organ für den inneren Taktgeber, nimmt sich seine Schlafzeit. Wir sind kurz abwesend, das Gehirn nimmt sich eine Auszeit. Die Fehlerquote steigt. Wir machen, wenn wir nachts arbeiten, wesentlich mehr Fehler als tagsüber. Betrachtet man Katastrophen wie die Havarie der Exxon Valdez im Jahre 1989, so stand menschliches Versagen als Hauptursache fest. Betrachten wir die Pflegesituation – wie schnell kann man falsch oder gar nicht reagieren oder völlig inadäquat?
Arbeitsmediziner warnen daher seit Jahren, dass dieses Arbeiten gegen den biologischen Rhythmus verstärkt zu Schlafstörungen, Herz-Kreislauferkrankungen und Magen-Darmerkrankungen führen kann. Auch kann Schichtarbeit unsere Psyche belasten und Nervosität, Niedergeschlagenheit oder körperliche Erschöpfung nach sich ziehen. Rückenschmerzen als Folge der Problematik sind nicht selten. Arbeiten wir nachts, so ist unser Schlaf tagsüber wesentlich flacher und weniger erholsam.
Regenerativer Schlaf ist nicht nur für Patienten und Heimbewohner wichtig - auch die Pflegekräfte sollten stets auf sich achten und dafür sorgen, dass sich ihr Körper nach dem Dienst ausreichend erholen kann.
Viele hilfreiche Tipps zu Gestaltung des Nachtdienstes gibt es im Ratgeber des Deutsche Forum für therapeutisches Schlafen Hier kostenlos herunterladen: https://www.igap.de/ebook-profpflege-hp