Menschen mit Demenz haben Angst. Angst, die ein Verhalten erzeugt, das zu Missverständnissen führen kann. Pflegekräfte kennen das aus tagtäglicher Erfahrung.
Unsere Expertin
Speziell bei der Versorgung chronischer Wunden sind Problemevorprogrammiert. Zertifikate bestandener Wundkursprüfungen und das theoretische Wissen um die Auswahl der richtigen Wundpflege nützen dann nur wenig, wenn der Pflegebedürftige anders reagiert als erhofft. „Oft zeigen Menschen mit Demenz ,herausforderndes Verhalten, reagieren ihren Betreuern gegenüber aggressiv, verkennenPersonen und Handlungen“, sagt Gerhard Schröder. Ein Mann, der weiß wovon er spricht.
Der Lehrer für Pflegeberufeist Mitglied der Expertengruppe Dekubitusprophylaxe. Er gibt praktische Tipps für richtiges Verhalten in Situationen,
wo alles falsch zu laufen scheint:
Schmerzen erkennen:
Vor allem während der Verbandwechselsind die Schmerzen meist groß. Um sie zu erkennen,sollte ein Pfleger vor allem auf die Mimik achten, sie ist bei Menschen mit Demenz verstärkt. Die Beobachtungenkönnen anhand von Fremderhebungsböden wie der BISAD Skala objektiviert werden.
Situation entspannen:
Wird die behandelnde Person verkannt, muss sie versuchen erneut eine Beziehung aufzubauen. Das Gefühl des Patienten annehmen und bestätigen,Empathie zeigen. Ablenkung der Sinne durch Musik oderGeruch, Einsatz von Teddybär oder Puppen sind ebensoprobate Mittel.
Wenn möglich, eine vertraute Bezugspersonhinzuziehen.
Geschickt ablenken:
Sollte der Betroffene seinen Verbandselbst entfernen, kann ein „Ablenkungsverband“, etwa amHandgelenk, angebracht werden. Fleischfarbene Verbändesind ebenso
Erfolg versprechend, wie Strümpfe oder Kompressionsstrümpfe,die über den Verband gezogen werden.
Mehr Tipps zum Thema Demenz erhalten Sie unter Ruhen & Schlafen in der Pflege.
- Marion Saller, Diplom-Pflegewirtin, IGAP Institut für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung e.V.
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