Guten Tag, bei meiner Recherche zum o.g. Thema bin ich auf Ihre Internetseite gestoßen. Leider habe ich telefonisch niemanden erreicht, deshalb melde ich mich auf diesem Weg.
Ich bin seit vielen Jahren als rechtliche Betreuerin tätig und bitte zu folgender Sachlage Ihre Einschätzung: Eine sehr schlanke, 73jährige Heimbewohnerin mit weit fortgeschrittener Demenz (PEG, spricht nicht mehr, sitzt tagsüber zumindest einige Stunden im Rollstuhl, lagert sich im Bett durch unwillkürliche Bewegungen immer wieder selbst um auf die bevorzugte Seite) hat an beiden Fersen ausgeprägte Dekubiti - nach Aussage des Heims entstanden durch Blasen, die nach einem Krankenhausaufenthalt vorhanden waren. Im Bett hat sie bereits seit Jahren eine Weichlagerungsmatratze. Nun schlägt die Stationsleitung vor, eine Wechseldruckmatratze anzuschaffen. Der behandelnde Arzt verweist auf die Weichlagerungsmatratze und will kein Rezept für die Wechseldruckmatratze ausstellen.Bitte lassen Sie mir hierzu doch Ihre Einschätzung zukommen. Vielen Dank.
Unsere Expertin
Hallo,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich kann mich hier absolut der Meinung des Arztes anschließen. Mit der Zusatzdiagnose Demenz und Dekubitus ist eine Wechseldruckmatratze absolut kontraindiziert. Allein die Pumpe sowie die monotone Bewegung des Wechseldrucks-Systems können den Allgemeinzustand der Bewohnerin sehr stark beeinträchtigen. Ein Dekubitus muss frei gelagert werden um abheilen zu können.Eine Alternative, die sich mit der Diagnose Demenz vereinbaren lässt wäre eine sog. Matratze zur Stimulation von Mikrobewegungen (z.B. Thomashilfen),
Matratzen dieser Art können im Gegensatz zur reinen Weichlagerung auch bei höheren Dekubitusgraden eingesetzt werden.
- Marion Saller, Diplom-Pflegewirtin, IGAP Institut für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung e.V.
Schreiben Sie uns, wenn auch Sie Fragen rund um das Thema Pflege haben!