Wo Stress und Konflikte auf der Tagesordnung stehen, kann auch Gewalt ein Thema sein. Vor allem, wenn die Betroffenen - Opfer wie Täter - zu wenig Hilfe erfahren. Das gilt in Heimen ebenso wie in der häuslichen Pflege. In einer aktuellen Studie gaben rund 40 Prozent der pflegenden Angehörigen an, schon einmal psychische und physische Gewalt ausgeübt zu haben. Etwa die Hälfte der Studienteilnehmer war allerdings gleichzeitig selbst Opfer von Gewalt - durch die hilfsbedürftige Person.
Wie kann es dazu kommen? Und was können Betroffene tun, wenn sie merken, dass sie überfordert sind?
Kein Zweifel - wenn nahe Angehörige plötzlich pflegebedürftig werden, ist das für alle Beteiligten extrem belastend. Ständig gebraucht zu werden, bedeutet puren Stress. Abhängig zu sein aber ebenso.
Pflegebedürftigkeit geht oft mit Angst, Scham und Hoffnungslosigkeit einher. Bei Demenzpatienten kommt es zusätzlich zur Wesensveränderung. Betroffene Senioren können nichts mehr zurückgeben, weil sie sich selbst verlieren. Statt dankbar zu sein, reagieren sie krankheitsbedingt aggressiv auf die Bemühungen ihrer Verwandten. Beleidigungen, Schimpfen, Kneifen, Spucken und Schläge sind keine Seltenheit. Gewalt durch pflegende Angehörige äußert sich meistens subtiler, z. B. durch “Anpflaumen”, ein etwas härteres Anpacken am Oberarm oder längeres Alleinlassen - und das schlechte Gewissen danach! Hier gilt es vor allem, die Überforderung sich selbst und anderen einzugestehen. Erster Anlaufpunkt können der Hausarzt, örtliche Pflegestützpunkte oder Selbsthilfegruppen sein.
Wenn ein Heimplatz nicht in Frage kommt, müssen betroffene Familien die Last anders verteilen. Unterstützung dabei können intelligente Systeme für die häusliche Pflege bieten.
Mehr Infos dazu: IGAP - Digitale-Assistenzsysteme
oder z.B. thomashilfen.de/pflege-cockpit/kostenlos-beraten-lassen-fb
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