Hilfsbedürftige Verwandte liebevoll zu Hause zu pflegen, ist körperlich und seelisch extrem belastend. Studien belegen, dass jeder vierte pflegende Angehörige unter Depressionen leidet. Mehr als die Hälfte ist wegen Rückenschmerzen in Behandlung. Psychologen raten betroffenen Familien deshalb unbedingt, auch die eigene Gesundheit im Blick zu behalten. Mit Aufgabenteilung und Nutzung moderner Hilfsmittel stemmen Sie die Pflege zuhause!
Nur wer gut für sich selbst sorgt, kann auch für andere da sein. Doch das ist leichter gesagt, als getan. Wenn nahe Verwandte rund um die Uhr Hilfe benötigen, geraten eigene Bedürfnisse und Wünsche schnell in den Hintergrund. Die Pflege wird zum 24-Stunden Job, indem kaum Zeit bleibt zum Nachdenken, Aufatmen und Erholen.
Umso wichtiger ist es für betroffene Familien, inne zu halten und zu überlegen, wie sich die Pflege besser organisieren lässt. Nützliche Hinweise dazu liefert die Psychologin und Buchautorin Doris Wolf. An erster Stelle rät sie pflegenden Angehörigen, sich ausgiebig über mögliche Hilfsangebote und Hilfsmittel zu informieren. Das betrifft einfache Maßnahmen zur barrierefreien Gestaltung des Wohnraums und der Sturzprophylaxe ebenso wie ambulante Angebote von Pflegediensten oder die Beantragung von Pflegegeld.
Oft lastet der Löwenanteil der Pflege auf den Schultern einer einzigen Person. In solchen Fällen empfiehlt Doris Wolf, verfügbare Helfer konsequent einzubeziehen: “Fordern Sie ganz bewusst Hilfe von Ihren Geschwistern und anderen Angehörigen. Sie können vielleicht auch Ihre Nachbarn um Unterstützung bitten.” Doris Wolf betont: “Sie benötigen immer mal wieder eine Auszeit, um Ihre Kraft zu erhalten, denn die Pflege kann sich über viele Jahre erstrecken.” und “Nicht nur Ihre Eltern benötigen Pflege, sondern auch Ihr Körper. Wenn Sie Ihren Körper gut versorgen, kann er auch besser mit
den Belastungen umgehen.”
Dazu gehört nach Doris Wolf auch, Hobbys und feste Zeiten für Aktivitäten mit der Familie, beizubehalten, um Erkrankungen wie Burnout vorzubeugen. “Leben statt nur Überleben” lautet das Credo für pflegende Angehörige. Doch wie soll das funktionieren? Eine Antwort darauf liefern moderne Technologien. Im „Haus der Zukunft am ukb“ in Berlin können interessierte Senioren und Angehörige eine innovativ ausgestattete Wohnung besichtigen und sich über selbstbestimmtes Leben trotz gesundheitlicher Einschränkungen informieren.
Schon heute verändern SmartHome-Lösungen und digitale Assistenzsysteme den Alltag vieler Familien.
Schreiben Sie uns, wenn auch Sie Fragen rund um das Thema Pflege haben!