Sehr geehrte Damen und Herren,
diese Frage ist sehr trivial und es ist beschämend, sie zwischen den Menschen mit Tetraplegie, Wachkoma etc. überhaupt zu stellen. Aber manche Kleinigkeiten sind lästig und man findet niemanden, der Ahnung hat und probiert Salben etc. Ich war 2015/2016 6 Monate lang überwiegend bettlägerig (Anfallsserien plus sehr starke Medikation bei Epilepsie). Seit damals habe ich eine "offene Stelle" am rechten Ohr, meiner bevorzugten Schlafseite, dort, wo die härteste und vorstehenden Stelle des Ohrknorpels ist. Anfangs war es oval und offen, mit Schorf und blutete manchmal, jetzt mit dünner Haut gerötet und geschlossen. Wohl auch mit einer Art Borke, das geht dann zwischendurch ab und es nässt. Wenn ich nachts aufwache (auf der rechten Seite), ist das Ohr dort warm, schmerzhaft und, wenn ich im Bad nachsehe, umschrieben gerötet. Dann drehe ich mich immer nach links und - nun beginnt eine solche Stelle links! Der Hautarzt glaubt mir nicht, dass das ein Dekubitus sein kann, ich soll erst mal Kortison drauf tun, und wenn es schlimmer wird (ja) ist es Hautkrebs (an beiden Ohren, nacheinander, gleiche Stelle, nachts druckschmerzhaft und gerötet?). Bevor ich mein Ohr zerschnippeln lasse - da ist keine Haut zum Nähen, da ist nur Haut direkt über Knorpel, das wird weder klein noch einfach noch lustig zu zu kriegen - besonders, wenn ich dann doch drauf liege - hätte ich sehr gerne einen Tipp bzgl. eines Kopfkissens oder so. Ich habe diverse Kopfkissen "durch", die meisten fühlen sich schon beim Einschlafen an der Stelle "hart" an - ich komme mir allmählich vor wie die "Prinzessin auf der Erbse". Ich habe auch Verband versucht als es blutete (hält nicht am Ohr), Bepanthen (macht es schlimmer), Fettcreme (macht es schlimmer), Zinksalbe (macht es schlimmer), Honig (tut nichts). Das einzige, was etwas hilft, ist Feuchtigkeitscreme (bio Gesichtscreme). Vielleicht schlafe ich durch die Medikamente einfach tiefer als früher bzw. drehe mich nicht von alleine um? Meine Knie-Innenseiten sind morgens auch ganz rot, wo sie aufeinander liegen. Wie gesagt, ich weiß, dass es wirklich, wirklich, wirklich viel größere Probleme gibt.
Aber wenn Sie einen Tipp haben, würde ich mich total freuen!
Unsere Expertin
Hallo,
ich sehe Ihr Problem nicht als klein an. Ich denke, es ist sehr belastend und auch schmerzhaft. Das Ohr ist durch seinen Aufbau , bestehend aus Knorpeln und Haut leider sehr empfindlich für alle Arten von Umwelteinflüssen. Speziell auf Druck reagieren die Ohren sehr häufig in der Art wie Sie es schildern. Ich möchte ungern mit einer Ferndiagnose Ihrem Hautarzt widersprechen, allerdings sehe ich auf Grund Ihrer Schilderung ebenfalls wie Sie eher das Thema Dekubitus im Vordergrund. Es kann durchaus sein, dass die Medikamente in Ihren natürlichen Schlaf eingreifen und Sie daher nicht mehr genügend Mikrobewegungen in der Nacht haben. Ihre Therapie mit "normaler" Gesichtscreme ist auch durchaus sinnvoll um die Haut geschmeidig zu halten. Auch denke ich, dass das Thema Kissen und damit die Lagerung in der Nacht das wichtigste ist. Ihr Kissen sollte natürlich sehr weich sein um den Druck so gleichmäßig wie möglich zu verteilen. Am Besten wäre es wahrscheinlich, wenn Ihre Ohren erstmal für eine gewisse Zeit gar keinen Druck abbekommen. Das würde heißen, dass Sie versuchen, vorwiegend auf dem Rücken zu schlafen bzw. den Kopf nicht so weit neigen, dass Sie direkt auf dem Ohr liegen. Auch eine weiche Matratze könnte hier die Lagerung und die Druckreduzierung erleichtern. Wenn Ihre Schulter in die weiche Matratze gut einsinken kann, bekommt der Kopf generell weniger Druck. Was Ihre Knieinnenseiten angeht so würde sich auch hier durch eine weichere Matratze eine Linderung erreichen lassen. Natürlich kann man auch das Thema des weißen Hautkrebs nie ganz außer Acht lassen, da, wie gesagt, das Ohr einfach sehr exponiert und empfindlich ist. Ich würde einfach einmal versuchen bei einem anderen Spezialisten eine zweite Meinung einzuholen. Ich denke, das ist der beste Weg.
ich sehe Ihr Problem nicht als klein an. Ich denke, es ist sehr belastend und auch schmerzhaft. Das Ohr ist durch seinen Aufbau , bestehend aus Knorpeln und Haut leider sehr empfindlich für alle Arten von Umwelteinflüssen. Speziell auf Druck reagieren die Ohren sehr häufig in der Art wie Sie es schildern. Ich möchte ungern mit einer Ferndiagnose Ihrem Hautarzt widersprechen, allerdings sehe ich auf Grund Ihrer Schilderung ebenfalls wie Sie eher das Thema Dekubitus im Vordergrund. Es kann durchaus sein, dass die Medikamente in Ihren natürlichen Schlaf eingreifen und Sie daher nicht mehr genügend Mikrobewegungen in der Nacht haben. Ihre Therapie mit "normaler" Gesichtscreme ist auch durchaus sinnvoll um die Haut geschmeidig zu halten. Auch denke ich, dass das Thema Kissen und damit die Lagerung in der Nacht das wichtigste ist. Ihr Kissen sollte natürlich sehr weich sein um den Druck so gleichmäßig wie möglich zu verteilen. Am Besten wäre es wahrscheinlich, wenn Ihre Ohren erstmal für eine gewisse Zeit gar keinen Druck abbekommen. Das würde heißen, dass Sie versuchen, vorwiegend auf dem Rücken zu schlafen bzw. den Kopf nicht so weit neigen, dass Sie direkt auf dem Ohr liegen. Auch eine weiche Matratze könnte hier die Lagerung und die Druckreduzierung erleichtern. Wenn Ihre Schulter in die weiche Matratze gut einsinken kann, bekommt der Kopf generell weniger Druck. Was Ihre Knieinnenseiten angeht so würde sich auch hier durch eine weichere Matratze eine Linderung erreichen lassen. Natürlich kann man auch das Thema des weißen Hautkrebs nie ganz außer Acht lassen, da, wie gesagt, das Ohr einfach sehr exponiert und empfindlich ist. Ich würde einfach einmal versuchen bei einem anderen Spezialisten eine zweite Meinung einzuholen. Ich denke, das ist der beste Weg.
Herzliche Grüße Ihre
Marion Saller
Marion Saller
- Marion Saller, Diplom-Pflegewirtin, IGAP Institut für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung e.V.
Schreiben Sie uns, wenn auch Sie Fragen rund um das Thema Pflege haben!